Linkshänder - Die Welt falsch konstruiert . Alemán B2 EOI Aragón

Barack Obama - Linkshänder - Die Welt falsch konstruiert
Nicht nur Barack Obama macht alles mit links. Experten schätzen, dass die linke Hand bei etwa zehn bis 20 Prozent der Weltbevölkerung dominant ist. Doch immer noch scheitern deutsche Schüler wegen Linkshändigkeit.
Am Computer sitzt der Ziffernblock auf der falschen Seite. Am Geldautomaten wird der
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Karteneinschub zur akrobatischen Fingerübung. Und aus der Gitarre wollen keine harmonischen Klänge herauskommen. Wenn es um das Bedienen technischer Geräte und das Spielen von Instrumenten geht, fühlen sich Linkshänder bisweilen, als ob sie gleich zwei linke Hände hätten. Ihr Problem: Fast alle Automaten, aber auch sämtliches Werkzeug oder Musikinstrumente sind für Rechtshänder konstruiert. Auf Benachteiligungen im Alltag, die für Linkshänder bestehen,
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macht der Weltlinkshändertag an diesem Donnerstag aufmerksam.

 

Alltagshürden eines Linkshänders 

Die Diskriminierung von Linkshändern fange schon in der Kindheit an, sagt Matthias Wüstefeld. Er ist Linkshänder, wurde jedoch in der Grundschule wie viele andere linkshändigen Kinder gezwungen, mit rechts zu schreiben. Erst vor knapp zehn Jahren – im Alter von 43 – begann Wüstefeld, sich auf seine eigentlich dominante Hand zurückzuschulen. Heute werde ihm
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schwindlig, wenn er mit rechts schreiben müsse, sagt er. Beruflich hat Wüstefeld als Feinmechaniker begonnen. Doch die für Rechtshänder konstruierten Maschinen und Werkzeuge ließen ihn an seine motorischen Grenzen stoßen. Wüstefeld sattelte um, studierte Sozialpädagogik und betreibt heute in Münster eine von bundesweit 76 Beratungsstellen für Linkshänder.

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Mit links mehr Schulerfolg

Vor zwei Jahren erschien Alexandra Marschner mit ihrem Sohn Felix in der Beratungsstelle. Felix hatte damals erhebliche Probleme, in der Grundschule mitzukommen, erzählt Marschner: „Felix war immer sehr unkonzentriert.“ Dass ihr Sohn es nach der Grundschule auf das Gymnasium schaffen würde, daran hatten sie und ihr Mann schon fast nicht mehr geglaubt. „Wir haben zu Felix gesagt, wenn er es auf die Hauptschule schafft, ist das gut.“

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Inzwischen ist von Hauptschule keine Rede mehr. Nach den Sommerferien geht es für Felix am Gymnasium weiter. Innerhalb von zwei Jahren hat der Elfjährige einen erstaunlichen Leistungsschub hingelegt – nach Überzeugung der Eltern ist die 2007 begonnene Rückschulung ihres Sohnes auf links der Grund.

 

Lehrer sind nicht ausreichend geschult 

Felix sei kein Einzelfall, erklärt Wüstefeld. Viele Kinder blühten regelrecht auf, wenn sie damit
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begännen, ihre dominante Hand zu gebrauchen. Sie gewännen an Selbstsicherheit und fühlten sich ausgeglichener. Im Gegenzug bringe das zwangsweise Drillen auf rechts gravierende Probleme mit sich: „Mögliche Primärfolgen sind Konzentrationsschwierigkeiten, Lese- und Rechtschreibschwächen oder auch Sprachstörungen wie Stottern.“ All dies könne dazu führen, dass sich die Kinder immer weiter zurückzögen oder sozial auffällig würden. Auch Inkontinenz sei
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eine mögliche Auswirkung. Viele Jahrzehnte wurden linkshändige Kinder in deutschen Schulen zum Gebrauch der rechten Hand erzogen. „Noch bis vor Kurzem stand in den Lehrplänen einiger Bundesländer, dass Lehrer versuchen sollen, leicht linkshändigen Kindern das Schreiben mit rechts beizubringen“, beklagt Wüstefeld. Inzwischen werde das Problem in der Lehrerausbildung zwar behandelt, allerdings
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nur stiefmütterlich.

 

Aufstand lohnt

Eine gezielte Förderung von linkshändigen Kindern finde etwa in Nordrhein-Westfalen nicht statt. „In Düsseldorf ist man der Ansicht, eine solche Förderung braucht man nicht im Lehrplan. Die Lehrer wüssten, was zu tun ist, und andere Sachen seien wichtiger“, kritisiert Wüstefeld. NRW sei aber nicht das einzige Bundesland, das hinterherhinke. Ganz anders sehe der Lehrplan von
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Bayern aus. Dieser sei in Bezug auf die Förderung von Linkshändern sehr gut. Die noch immer allumfassende Dominanz der Rechtshänder erklärt der Münsteraner Experte mit dem Unvermögen der Linkshänder, sich Gehör zu verschaffen. „Das Problem der Linkshänder ist, dass sie es nicht schaffen, sich als Gruppe zusammenzutun und zu sagen, wir legen jetzt mal alle unsere Probleme auf den Tisch. Auch viele Linkshänder meinten: ‚Ach, dafür lohnt sich doch
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der Aufstand nicht.´“
© FOCUS


LESEVERSTEHEN - STUFE B2

 

AUSSAGE

Lesen Sie den folgenden Text und entscheiden Sie dann, ob die unten stehenden Aussagen „richtig“ (r) oder „falsch“ (f) sind. Bei den richtigen Aussagen müssen Sie die Zeilen im Text angeben, wo sich die Informationen befinden. Für jede richtige Antwort erhalten Sie einen Punkt.


0. Es gibt immer noch deutsche Schüler, die wegen Linkshändigkeit Lernschwierigkeiten haben.
  • R Zeilen 3-4

1. Linkshänder fühlen sich benachteiligt, wenn sie z. B. ein Instrument spielen wollen.

2. Heute kann der Linkshänder Matthias Wüstefeld mit beiden Händen genauso gut schreiben.

3.Matthias Wüstefeld hat seinen Beruf aufgegeben, weil er als Linkshänder Probleme mit den Motoren hatte.

4. Dank einer erfolgreichen Beratung hat Felix geschafft, aufs Gymnasium zu gehen.

5. Nach Meinung Wüstefelds sollten alle Kinder ihre dominante Hand gebrauchen, um psychologische und soziale Probleme zu vermeiden.

6. Heute wird das Problem mit der Linkshändigkeit in den deutschen Schulen gründlich behandelt.
7. In Bayern werden die linkshändigen Schüler unterstützt, in anderen Bundesländern nicht.




LÖSUNGEN 

1. R Zeilen 6-8

2. F

3. F

4. R Zeilen 21/27-29

5. R Zeilen 30-32

6. F

7. R Zeilen 45-46

 

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